Wie kann man sich ein Studium leisten?

Ein Studium lohnt sich – das trifft zumindest für die meisten Akademiker zu. Schließlich verdienen diese laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo fast doppelt so viel wie Menschen ohne Hochschulabschluss.

Doch der Weg zum akademischen Grad ist keineswegs ein kurzer und auch kein günstiger. Der durchschnittliche Student verfügt über etwa 850,- EUR im Monat. Unterstützung von zu Hause erhalten nicht alle – knapp zwei Drittel aller Studenten müssen neben dem Studium arbeiten, um sich finanziell über Wasser zu halten und nur 15 % aller Studenten beziehen Bafög.

Kinder aus einkommensschwächeren Familien sind häufig auf einen Kredit angewiesen, und studieren generell seltener. Ob Kredit oder begrenzte finanzielle Möglichkeiten – wer studieren möchte, der sollte darauf nicht verzichten.

In diesem Beitrag haben wir einige Tipps und Ratschläge vorbereitet, die Studierenden dabei helfen, die Lebenshaltungskosten zu senken.

Wohnsituation


Das meiste Geld fließt zweifelsohne in die Miete. In Anbetracht der deutschlandweit steigenden Preise ist es sehr wichtig, die Wohnsituation auszuloten, um Geld zu sparen. Unser erster Tipp hat das höchste Sparpotenzial und lautet: Zu Hause leben, sofern dies möglich ist.

Der Trend der steigenden Mieten macht sich auch unter Studenten bemerkbar: Während 2003 noch 22,4 % aller Studenten bei den Eltern gelebt haben, sind es im Jahr 2019 mehr – nämlich 25,9 %.

Sollte es aus privaten oder auch logistischen Gründen nicht möglich sein, im Elternhaus zu leben, so muss nicht gleich eine erste eigene Wohnung her, da eine Wohngemeinschaft günstiger ist.

Preisbeispiel für Leipzig: Während ein WG-Zimmer im Schnitt 293,- EUR pro Monat kostet, belaufen sich die Kosten für eine 30-qm²-Wohnung auf 363,- EUR pro Monat. Das ist eine Differenz von 70,- EUR pro Monat, und von 840,- EUR auf das Jahr gerechnet.

Gemeinschaftliche Investitionen tätigen


Leben Sie in einer WG oder planen Sie, in ein WG-Zimmer einzuziehen? Das bietet weiteres Sparpotenzial und die Möglichkeit, gemeinschaftliche Investitionen zu tätigen. Anstatt alleine Geld auszugeben, kann man sich Ausgaben für folgende Dinge teilen:

  • Küchengeräte und -utensilien (Mikrowelle, Besteck, Küchenrolle)
  • Kosmetika & Bad (Zahnpasta, Shampoo, Klopapier, Reinigungsmittel)
  • Lebensmittel (Teigwaren, Aufschnitt, Fleisch, Obst & Gemüse)


Die Idee der gemeinschaftlichen Investitionen funktioniert nur, wenn Sie mit Menschen zusammenleben, die ehrlich sowie koordiniert sind und sich an Abmachungen halten. Sofern dies der Fall ist, können Sie einiges an Geld sparen.

Selbst kochen


Selbst kochen – zwar ist nicht jeder ein begnadeter Koch, aber das Sparpotenzial ist riesig, schließlich geben Studenten neben der Miete am meisten Geld für das Essen aus. Wer auswärts isst, der gibt schnell 10,- EUR aus – ein Betrag, den sich die meisten Studenten schlicht und einfach nicht leisten können. In der Mensa zu essen ist günstig und eine gute Alternative, aber selbst kochen ist noch viel günstiger!

Studentenrabatte und Abos nutzen


Wer Student ist, der hat Zugang zu zahlreichen Vergünstigungen – und sollte diese auch nutzen. Erkundigen Sie sich also nach Möglichkeiten, Dienstleistungen vergünstigt in Anspruch zu nehmen. Zum Repertoire jedes Studenten gehört zum Beispiel Spotify – oder auch Apple Music. Beide bieten vergünstigte Abos für Studenten an. Netflix leider nicht – dafür aber Amazon Prime.

Erkundigen Sie sich auch im lokalen Fitnessstudio, in Schwimmbädern, Museen und bei Touristenattraktionen (auch im Ausland), da es nämlich auch dort in der Regel Ermäßigungen für Studenten gibt.

Auch beim Online-Shopping lässt sich Geld sparen: Wir empfehlen Studierenden, bei UniDays einen Account zu eröffnen. Dort finden Sie zahlreiche Geschäfte, die auf Produkte aus den Bereichen Beauty, Technik, Fitness und Fashion Studentenrabatte anbieten.

Haushaltsbuch führen


Wer Geld sparen möchte, der muss erstmal wissen, wofür er es ausgibt! Ein Haushaltsbuch klingt zwar sehr altbacken, aber zum einen ist es ein sehr interessantes Selbstexperiment und zudem gibt es heutzutage zahlreiche Apps, mit denen sich die Einnahmen und Ausgaben digital vermerken lassen. Es muss also kein physisches Haushaltsbuch wie in Oma’s Zeiten her.

Nach einem Monat werden Sie sehen, wie viel Geld Sie wofür ausgegeben haben. Das hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihr eigenes Konsumverhalten besser kennenzulernen, sondern auch, Einsparpotenzial zu erkennen.

Wissen Sie zum Beispiel, wofür und wie viel Geld Sie letztes Wochenende ausgegeben haben?

Verkehrsmittel

Der erste Tipp betrifft den Weg zur Universität – wenn es keine andere Möglichkeit gibt, als öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sollten Sie selbstverständlich das Semesterticket in Anspruch nehmen, da es wesentlich günstiger als ein übliches Monatsticket ist. Wenn sich die Universität im Radius von wenigen Kilometern befindet, empfehlen wir, sich ein Fahrrad anzuschaffen. Das ist nicht nur gesund und nachhaltig, sondern mit Sicherheit auch die günstigste Option.

Wenn es darum geht, eine Städtereise zu unternehmen oder Freunde und Verwandte in anderen Städten zu besuchen, so empfehlen wir entweder auf eine Mitfahrgelegenheit zurückzugreifen oder den Fernbus zu nehmen. Für sparsame Studenten sind beides geldschonende Alternativen und eine tolle Möglichkeit, von A nach B zu kommen.

Gebrauchte Gegenstände kaufen
Es ist kein Geheimnis: Gebrauchte Gegenstände sind immer günstiger als Neuware! Das gilt für Bücher, Handy, Möbel und auch Kleidung – Second-Hand ist aktuell wieder in. Sehen Sie sich also in Second-Hand-Läden nach Kleidung um und erkundigen Sie sich auf Kleinanzeigen-Portalen oder auch in Facebook-Gruppen nach Schnäppchen in Ihrem Umkreis. Auch auf dem Flohmarkt lässt sich hin und wieder etwas finden, und wer keine Lust auf den Flohmarkt hat, der kann von der Couch aus zahlreiche Flohmarkt-Apps nutzen.

Fazit

Die Studienzeit ist weder einfach noch günstig – doch für die meisten Menschen ist es eine gelungene Investition in die Zukunft, die sich lohnt. Trotz der steigenden Mieten gibt es für Studenten jedoch zahlreiche Möglichkeiten, um Geld zu sparen und sich zumindest ein bisschen mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen. Das erfordert aber Willensstärke und Disziplin.

Sollten Sie weder finanzielle Unterstützung von zu Hause aus erhalten, noch die nötige Zeit haben, um eine geringfügige Beschäftigung auszuüben, so besteht die Möglichkeit, Bafög zu beantragen oder einen Kredit aufzunehmen. Online-Vergleichsportale wie Financer bieten die Möglichkeit, zahlreiche Anbieter zu vergleichen und einen passenden Kredit zu finden.

19. Dezember 2020
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